Griechenland-Problem gelöst ?
Filed under: wirtschaft
Ist mit dem am vergangen Donnerstag beschlossenen Rettungsprogramm für Griechenland die Schuldenkrise gelöst ?
Wohl kaum, auch wenn die Börsen den Beschluß zunächst positiv aufgenommen haben.
Der DAX,die Bankenwerte und die ürbigen Börsen stiegen deutlich an, doch sind diese politischen Entscheidungen und damit „politischen Börsenbewegungen“ zumeist nur von kurzer Dauer.
Denn nach meiner Meinung ist damit nichts gelöst, außer Griechenland haben wir noch andere Länder, die ebenfalls durch ihre Schulden in den Abgrund gerissen werden können.
Letztlich wird es wohl wieder nur den Banken helfen, auch wenn Herr Ackermann von einer „schmerzlichen Beteiligung“ der Banken an dem Rettungspaket spricht.
Der Anteil der Banken und privaten Gläubiger an dem Rettungspaket entspricht ca. 20 Prozent ihrer Forderungen, dass ist wirklich schmerzlich, da die noch länger laufenden Griechischen Anleihen bei einem Kurs von ca. 50 Prozent notieren.
Diese schmezliche Beteiligung der Banken konnte man dann auch an den in die Höhe schießenden Aktienkursen sehen.
Die viel gescholtenen Ratingagenturen haben es eigentlich schon auf dem Punkt gebracht.
Das „Rettungspaket“ wird als Zahlungsausfall gewertet und das ist wohl auch richtig so.
Der DAX unter 7000 Punkte
Für die Börsenkurse kann das durchaus bedeuten, dass die positiven Nachrichten, die der Börse Schwung verleihen für dieses Jahr durch sind.
Auch die Chefsvolkswirtin der Helaba, Dr. Gertrud Traud, hat sich in einem Interview beim Deutschen Anleger Fernsehen ähnlich geäußert und zeigt sich überrascht über die Euphorie an den Märkten.
Die Schuldenprobleme in Europa sind noch nicht gelöst. Mit dem zweiten Rettungspaket für Griechenland hat man nur Zeit gewonnen. Sollte die Konjunktur an Dynamik verlieren, dann können wir beim DAX am Jahresende auch wieder die 6 vorne sehen.
Sicher werde ich meine Trading-Chancen in der kommenden Woche vor allem in den „Shorts“ suchen, eventuell bietet sich bereits am Montag die erste Chance.
Griechenland stimmt über Sparpaket ab
Filed under: wirtschaft
Das griechische Parlament soll heute (Mittwoch) über das neue Sparpaket der Regierung abstimmen.
Die Verabschiedung der von Ministerpräsident Giorgos Papandreou geplanten Leistungskürzungen, Steuererhöhungen und Privatisierungen ist Voraussetzung für weitere Milliarden-Hilfen von Europäischer Union und Internationalem Währungsfonds.
Der DAX ist nachbörslich wieder auf über 7200 Punkte geklettert.
Auslöser für den kräftigen Anstieg von DAX und Dow ist die Hoffnung der Investoren auf eine Zustimmung des griechischen Parlaments zu den vorgelegten Sparplänen.
Den Anstieg konnten auch die schlechten Konjunkturzahlen aus den USA nicht bremsen.
7200 Punkte waren zuletzt immer eine Zahl bei dem man überlegen konnte im DAX short zugehen.
Zur Zeit würde ich aber raten den Fortgang in Griechenland zunächst zu beobachten, es werden sich dann noch immer Chancen zum Einstieg ergeben.
Sollte das griechische Parlament das Sparpaket ablehnen sind an den Finanzmärkten heftige Turbulenzen zu erwarten.
Eine weitere Abstimmung über das Paket wird am Donnerstag stattfinden.
Griechenland erlebt derzeit die schwerste Rezession seit den 70er Jahren.
Die Jugendarbeitslosigkeit liegt bei über 40 Prozent, die öffentliche Verschuldung bei 150 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
Das Sparprogramm hat in der durch Korruption und Vetternwirtschaft ohnehin desillusionierten Bevölkerung tiefe Empörung ausgelöst.
Trading-Urlaub beendet
Nach einer Woche im Urlaub in Griechenland, kann die neue Trading-Woche morgen starten.
Es ist schon traurig wenn man sieht was in Griechenland los ist.
Kaum vorstellbar ist, dass die Griechen mit ihren jetzt aufgelegten Sparpaketen und Steuererhöhungen aus der Krise kommen können.
Während die großen Industriestaaten die Krise mit riesigen Konjunkturpaketen bekämpfen, müssen die Griechen den Gürtel immer enger schnallen.
Hinzu kann noch kommen, dass eine weitere wichtige Einnahmequelle deutlich einbricht, die Tourismusindustrie.
Zur Zeit ist zwar noch Vorsaison, selten habe ich aber in den Strandhotels der grichischen Inseln so viele leere Liegestühle gesehen.
Wenn man dann noch sieht, dass viele Hotels erst gar nicht mehr aufgemacht haben, kann man sich vorstellen wie es den Griechen ergeht die vom Tourismus leben müsssen.
Die Preiserhöhugen für Sprit, Zigaretten und Spirituosen werden ihr übriges machen.
Schon jetzt lohnt es sich kaum noch Zigaretten oder Schnaps für den Heimgebrauch zu kaufen.
Der Benzinpreis liegt bereits deutlich über den von uns gewohnten Preis und die nächsten Steuererhöhungen sind bereits beschlossen.
Viele Urlauber haben offenbar auch Bedenken aufgrund der „Streikbereitschaft“ der Griechen ihren Urlaub dort zu vebringen.
Allerdings wird der Pauschal-Urlauber von den Streiks wohl kaum tagentiert werden, lediglich wenn es zu Streiks am Flughafen kommt, kann es zu Unannehmlichkeiten führen.
Der im Toursimusgeschäft tätige Grieche ist sich durchaus bewusst, dass er die Urlauber braucht und wird sie nicht durch Streiks verärgern.
Griechenland dürfte der erste große Verlierer der Euroländer werden.
Auch den Euroländern ergeht es wie dem normalen Bürger, es trifft immer den Kleinen.